Mehr als 100 interessierte Zuschauer im Saal der OM10
Am Freitag, den 27. November hatten das Lampedusa-Bündnis und der AK-Asyl Göttingen in den Saal des besetzten Hauses in der Oberen-Masch-Str. 10 eingeladen. Zwei Vertreter der Aktivistischen Forschungsassoziation „bordermonitoring.eu“ berichteten über die Situation an den Grenzen entlang der Balkanrouten.
Ein kurzer zeitlicher Rückblick beschrieb, wie sich die Fluchtwege in den letzten Jahren veränderten und welchen politischen Hintergrund das jeweils hatte.
So informierte Marc Speer vom Büro Budapest durch eindrückliche Schilderungen, unterstützt von Videos, über die „Grenzsituation“ in denen sich die Geflohenen befinden.
Zwischen Lockerung und Repression entwickeln sich deutlich politische Proteste der Betroffenen, die Spielball der EU-Grenz- und Flüchtlingspolitik sind. Diese Aktionen sieht er als Kraft der Migration , die immer wieder Änderungen der Politik erzwingt.
Bernd Kasparek vom Münchner Büro ergänzte mit gesamtpolitischen Zusammenhängen und zeigte, dass das Projekt Flüchtlinge und die dadurch ausgelöste Krise eine Frage für den Fortbestand der EU werden kann, wie es Jean-Claude Juncker ausdrückte: Ohne Schengen kein EURO – Zusammenhalt und Intervention oder Auseinanderdriften. Es muss eine Europäische Lösung geben – koste es was es wolle.
Derzeit werden, wie in der EURO-Krise Interventionen von EU-Experten diskutiert, da die Nationalstaaten versagen. Die Vorschläge erinnern an den sog. Blair/Schily -Plan aus dem Jahre 2004, als schon einmal die Verlagerung der Asly-Gewährung außerhalb Europas vorgeschlagen wurde und sich als nicht tauglich erwies.
Beim Ausblick am Ende der Veranstaltung wurde betont, dass die Situation eine bessere Kommunikation zwischen den linken Gruppen in den verschiedenen Ländern bewirkt und ein neues Denken in Regionen Einzug hält.
Die Freiwilligen des Projektes Moving Europe sind unabhängige Beobachter zur Unterstützung und Dokumentation der politischen Aktionen und humanitären Hilfe in einem „bewegenden Prozess“.