Laut einer heutigen GT-Meldung sagt Hartmut Tölle, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen, bei den Planungen zu einer Umnutzung des ehemaligen DGB-Gebäudes in der Oberen Masch 10 habe die linke Initiative OM10, die das Haus im November besetzt hat, keinerlei Anspruch auf Miteinbeziehung und äußert sich abschätzig über „Flausen im Kopf“ der Menschen, die in dem seit vielen Jahren leer stehenden Gebäude seit Wochen aktive Flüchtlingshilfe leisten und grundsätzlich für alle Wohnungssuchende Unterstützung anbieten.
Der DGB plant angeblich die Renovierung des Hauses und eine anschließende Nutzung als sozialer Wohnungsbau. Mit seiner Formulierung, ein „richtig tolles Haus für Studierende und Auszubildende“ schaffen zu wollen, spielt Tölle diese Gruppe Wohnungssuchender gegen wohnungssuchende Flüchtlinge und Obdachlose aus, was inakzeptabel ist.
Tölles Argument, „wegen ‚Ärger mit Anliegern‘ müsse man aber ‚bei allem Gutmenschentum, auch mal aussprechen, dass die Neigung, Flüchtlinge in der Altstadt zu haben, nicht so ausprägt ist'“, zeugt von einer ignoranten Haltung den Aktivisten gegenüber und verwendet damit das Unwort des Jahres 2015, um die Besetzer herabzuwürdigen.
»Ich muss auch mal aussprechen, dass meine Neigung, Herrn Tölle in Göttingen zu haben, nicht so ausgeprägt ist.« Fraktionsvorsitzender Martin Rieth
»Tölles Einschätzung ist inhaltlich falsch« reagiert Dr. M. Ramaswamy empört. »Die Wortwahl ist politisch unpassend und diskreditierend, denn es gibt große Zustimmung überall in der Stadt gegenüber den Besetzern. Wie wäre es, wenn Herr Tölle diese Inititative ernst nähme und mit den Besetzern sprechen würde? Wir empfehlen dem DGB sich schnellstens von den Äußerungen dieses Vorsitzenden zu distanzieren.«
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